Seit ca. 2 Wochen hängen die lustigen Plakate der Internationalen Grünen Woche in Berlin aus und heute war der Besuch fällig. Unsere Tour begann mit Kaiserschmarrn und Almdudler in der Österreich-Halle. Wir hielten das für eine gute Grundlage, da wir beide offenbar den gleichen Gedanken verfolgten und unauffällig in die gleiche Richtung steuerten: zum Peru-Stand. Er war dort, wo wir ihn vermuteten, und auch dieses Jahr genehmigten wir uns einen Pisco-Sour zu typisch Peruanischer Musik. Dabei fiel mir auf, dass Bio-Kaffee nun auch aus Peru nach Deutschland gekutscht wird. Na wie BIO ist das denn?
Weiter geht’s Richtung Niedersachsen, aber dieses Mal haben wir den Auftritt des tollen Blechblasorchesters vom letzten Jahr wohl verpasst. Wir kämpfen uns durch Sachsen-Anhalt (ich freue mich irgendwie immer, wenn ich von Wikana, Rotkäppchen, Halberstädter, und Kathi umgeben bin oder Örbsensuppe mit Würstchen kaufen kann) und weitere Bundesländer, um dann endlich in der Tierhalle zu landen. Dort war die Logistik nicht gut durchdacht, denn der Stau in dieser Halle übertraf alle anderen auf dem Messegelände (und der in der Deutschland-Halle war schon riesig). Trotz Menschenmassen konnten wir die Kühe, Alpacas, Schafe, Schweine und Pferde bewundern und ich hab zum ersten Mal ne Kuh angefasst (die sind voll warm!). Dann ging es zu den Zuchthasen und -tauben. Letztere gefielen mir aber nicht, denn die haben so lange Federn an den Füßen, die voll unpraktisch zum Laufen sind. Mein persönliches Ziel war wieder die Kleintier-Halle, da in der Broschüre von „Kleintiere[n] in Gehegen, Volieren, Aquarien und Terrarien“ die Rede war, jedoch gab es nur einen Käfig mit ein paar Kanarienvögeln. Nix mit Papageien oder Wellensittichen oder überhaupt anderen Vögeln. Schade!
Irgendwann wurden wir hungrig, weshalb wir fix die Russland-Halle durchquerten, die im Vergleich zu den anderen Hallen recht leer erschien. Dafür gab es jede Menge „russisch Wässerchen“. In der Ukraine erstanden wir dann mit Fleisch gefüllte Maultaschen, die wirklich dolle lecker waren. Fast so gut wie die polnischen Piroggen, die wir im Dezember essen durften. Derart gestärkt ging es weiter zu Tee, Kräuter und Co aus aller Herren Länder, wo ich 5 Sorten Tee erstand. Einer davon verspricht, mein Feuer zu entfachen. Ich bin ja gespannt, was die Madagaskaner darunter verstehen.
Als nächstes übersprangen wir eine Halle und gingen gleich nach Norwegen, da ich letztes Jahr dort voll leckeren Lachs gegessen habe. Leider fand ich den nicht mehr und wurde dann auch noch zu einem Riesen-Häppchen rohem Lachs überredet, der mir ein bißchen die Laune verdarb. Deshalb musste ich ganz schnell etwas „richtiges“ essen und erstand einen Teller Nudeln aus Griechenland. Dennoch dachte ich mir „Fisch muss schwimmen“ und ging zurück nach Kanada, wo es Feuerwasser gab (Whisky mit Ahornsirup). Sehr lecker und mir ging es auch schon besser. Dann durfte ich einem ziemlichen ollen Mann (oll ist nett gemeint) zusehen, wie er Bonbons macht. Das war ziemlich spannend, da es reine Handarbeit war. Und danach durfte man die Bonbons probieren. Die waren noch heiß, aber lecker. Die folgenden Hallen passierten wir dann schon fußmüde. Und leider waren wir auch schon satt. Leider, denn es kam noch die eine oder andere Leckerei, die ich gerne noch probiert hätte. Als wir dann endlich durch waren, gingen wir doch noch einmal drei Hallen zurück, um ein Grüne-Woche-Abschluss-Eis zu essen. Dieses Mal war es nicht ein Russisches, sondern ein Dänisches Softeis.
Zwischendurch habe ich natürlich noch so einiges erbeutet, wie man sehen kann:
Das sind Limoncello aus Italien (wollte ich schon immer mal probieren), Arabische Süßigkeiten (das wird ein Überraschungs-Geschackserlebnis, denn ich habe keine Ahnung, was das alles ist), Senfgurken (köstliches Zeugs), Tee (wußtet ihr, dass es auch Irish Breakfast Tea gibt?), das innere Feuer entfachender Tee aus Madagaskar und Arabisches Datellgebäck mit Sesam (ob Mutti da wohl etwas abhaben will?).
Den „Grüne“-Teil von der Ausstellung, also Blumenzwiebeln, Gartenmöbel und Pflanzen, sind wir auch dieses Mal umgangen, da wir auch einfach genug hatten und man auch gar nicht alles schafft.
Alles in allem war es ein schöner Tag. Es wurde zwar wie wild gedrängelt, im Weg rumgestanden und geschubst, aber wir wußten ja, auf was wir uns einlassen. Die Menschenmassen, die sich durch die Hallen quälen, muss man leider in Kauf nehmen. Schließlich ist es eine spannende Messe.